anmeldung@drbrose.at     01 8775563     Online-Terminvereinbarung     Alle Kassen & Privat

PrEP

Präexpositionsprophylaxe

Im Fall der PrEP wird das HIV-Medikament vor einem möglichen Risikokontakt eingenommen. Die Medikamente sind rezeptpflichtig.

 

Die entstehenden Kosten werden seit 01.04.2024 von den gesetzlichen Krankenkassen zurückerstattet.

—> Achtung: gilt nicht für die KfA!

 

Für diesen speziellen Einsatzzweck ist bisher in Europa nur ein Medikament zugelassen – mit monatlichen Kosten fast 1000 Euro im Monat. Seit dem der Patentschutz abgelaufen ist, gibt es jedoch vermehrt Generika (Medikamente die den gleichen Wirkstoff wie das Original enthalten), die zu deutlich günstigeren Preisen zu haben sind. Auch diese kosten, wenn sie für die Therapie einer HIV-Infektion eingesetzt werden, immer noch mehrere hundert Euro im Monat.
Allerdings bieten einige Apotheken, durch spezielle Verträge mit den Herstellern das Medikament für knapp 50 – 60 Euro pro Monat an.

Wie bereits erwähnt kommen für die PrEP Generika mit der Wirkstoffkombination Tenofovirdisoproxil und Emtricitabin zum Einsatz. Diese solle das HI-Virus daran hindern sich im Körper zu vermehren.
Die erste Studie dazu war die PROUD-Studie mit 544 homosexuellen Männern. Dabei zeigte sich, dass die Wahrscheinlichkeit sich unter PrEP-Einnahme mit HIV zu infizieren um 86% reduziert wurde. Weitere Studien waren die IPERGAY-Studie, die zur anlassbezogenen PrEP durchgeführt wurde sowie die französische PREVENIR-Studie mit über 3.000 Teilnehmer:innen, die selbst entscheiden konnten, ob sie die PrEP anlassbezogen oder täglich einnahmen. Als im Juli 2019 die Ergebnisse präsentiert wurden, zeigte sich dass es unter den 3.000 Teilnehmer:innen nur zu zwei HIV-Infektionen kam.


Es gibt zwei verschiedene Möglichkeiten die PrEP einzunehmen, wobei nur die durchgehende (tägliche) Einnahme eine behördliche Zulassung besitzt.


1) durchgehende, tägliche Einnahme:

  • einmal am Tag 1 Tablette
  • hat den Vorteil, dass man seinen Geschlechtsverkehr nicht planen muss
  • ist empfehlenswert wenn man 1x pro Woche oder öfter Geschlechtsverkehr hat
  • Wenn man kurz nach Beginn der PrEP Geschlechtsverkehr haben will, sollten am ersten Tag 2 Tabletten allerspätestens 2 Stunden vor dem ersten Kontakt eingenommen werden. Ansonsten muss man vor dem ersten Geschlechtsverkehr eine Woche durchgehend eine Tablette täglich eingenommen haben.
  • Wenn man die tägliche PrEP beenden will, sollte man diese noch 7 Tage nach dem letzten Geschlechtsverkehr weiter einnehmen.
  • Aufgrund einer anderen Verteilung am Wirkungsort, ist bei aufnehmendem Vaginalverkehr nur die tägliche Einnahme mit einem Beginn 7 Tage vor dem Geschlechtsverkehr sicher. Die anlassbezogene PrEP eignet sich in diesem Fall nicht!

2) Die anlassbezogene PrEP (für dieses Einnahmeschema besteht keine behördliche Zulassung):

  • Mindestens 2 bis maximal 24 Stunden vor dem Geschlechtsverkehr 2 Tabletten auf einmal einnehmen
    • an den Folgetagen (alle 24h) mit Sex je eine Tablette einnehmen
    • 24 und 48 Stunden nach dem letzten Geschlechtsverkehr wieder noch je eine Tablette einnehmen – erst danach aufhören
  • nur sinnvoll wenn man selten einen potenzielles HIV-Risikokontakt hat und der Geschlechtsverkehr zeitlich planbar ist
  • nicht bei chronischer Hepatitis B zu empfehlen!
  • nicht bei aufnehmendem Vaginalverkehr geeignet

Zu beachten ist, dass die anlassbezogene PrEP keine behördliche Zulassung hat. Die Wirksamkeit wurde jedoch in Studien belegt.

Die PrEP ist wie die PEP zur Minimierung des HIV-Infektionsrisikos geeignet – verhindert jedoch nicht die Übertragung aller anderen sexuell übertragbaren Krankheiten (STDs). Vor allen anderen sexuell übertragbaren Krankheiten wie Syphilis, Tripper (Gonorrhoe), Chlamydien und auch Hepatitis A und C schützt nur das Kondom.


Vor Einnahme einer PrEP muss ein ärztliches Beratungsgespräch geführt werden.
Unser Patient:innen zahlen nur die Beratung in Höhe von 25€ (hier ist ab 01.04.2024 eine Rückerstattung durch die Krankenkasse geplant). Dabei wird die PrEP und ihre Einnahme ausführlich besprochen und die notwendigen Laboruntersuchungen durchgeführt. Im Anschluss erhalten Sie von uns ein entsprechendes Rezept, das Sie allerdings nur in speziellen Apotheken einlösen können.
Voraussichtlich ab 01.04.2024 sollen die Kosten für das Medikament bis zu einem Maximalbetrag von 60€ pro Packung von der Krankenkasse zurückerstattet werde.

Patienten die nicht zu uns wechseln und daher bei einer anderen Hausärzt:in angebunden sind, bieten wir trotzdem die PrEP-Beratung an.
Bitte beachten Sie jedoch, dass wir dann zusätzlich eine Pauschale in Höhe von 75€ pro Quartal einheben. Damit sind alle PrEP-Konsultationen und ggf. notwendigen STD-Behandlungen abgegolten.
Bitte beachten Sie auch, dass Sie sich dann für alle Themen die nicht die PrEP oder STDs betreffen an Ihre behandelnde Hausärzt:in wenden müssen.


Ein ausreichender Impfschutz gegen Hepatitis B ist zwingende Voraussetzung für die PrEP-Einnahme, da eine Infektion während der PrEP-Einnahme anderenfalls zu ersthaften Schäden führen kann.

Bitte bringen Sie daher zum Erstgespräch Ihren Impfpass mit!

Sollte keine Impfung dokumentiert sein, so kann der Impftiter für 10,-€ im Rahmen der Blutabnahme bestimmt werden.

Sollte bisher keine Hepatitis B Impfung durchgeführt worden sein, so ist eine Grundimmunisierung (bestehend aus 3 Spritzen) notwendig.
Sollte die letzte Auffrischungsimpfung länder als 10 Jahre zurückliegen, so ist eine einmalige Auffrischung notwendig.

Wahlweise kann die Hepatitis B Impfung auch mit einer Impfung gegen Hepatitis A kombiniert werden. Die Kosten für die Impfstoffe sind wie folgt:

– nur Hepatitis B = 47,-€
– Hepatitis A&B = 98,-€


Kostenüberblick:

– PrEP-Beratung: 25,-€ 1x pro Quartal (Rückerstattung durch die Krankenkasse ab 01.04.2024 geplant)

– Grundleistung: 75,-€ 1x pro Quartal (nur für Patienten die nicht unsere Patienten sind und uns daher privat aufsuchen – keine Rückerstattung (!), umfasst die Betreuung der PrEP und eventuel notwendige STD-Behandlungen)

Sie können jederzeit unser Patient werden um die zusätzliche Kosten von 75,-€ zu vermeiden. Vorraussetzung dafür ist, dass Sie im laufenden Quartal noch bei keiner anderen Hausärzt:in waren.

 

—> Weitere Informationen wie die Kostenrückerstattung funktioniert, sind HIER zufinden.